Bodenbearbeitungssysteme: traditionelle Pflugbearbeitung, vereinfachte Bearbeitung mit einem Kultivator, Streifenbearbeitung, Nullbearbeitung



Verschiedene Bodenbearbeitungssysteme


Die Wahl des Bodenbearbeitungssystems wird maßgeblich von den Maschinen auf dem Bauernhof bestimmt. Es lohnt sich, in neue Maschinen und Anbausysteme zu investieren, und zusätzlich bezahlte Öko-Regelungen, darunter der gut bewertete pfluglose bodenbearbeitung, sind ein Anreiz dazu. Die Evolution begleitet uns seit der Entstehung unseres Planeten. Sie ist in jedem Bereich unseres Lebens präsent, einschließlich der Landwirtschaft und der Bodenbearbeitung. Der beste Beweis dafür ist die dynamische Entwicklung von Landbewirtschaftungstechnologien, die es ermöglichen, auf das Pflügen zu verzichten. Dieses grundlegende Anbauverfahren, das seit Jahrzehnten auf fast jedem Bauernhof praktiziert wird, weicht zunehmend neueren Technologien. Denken Sie daran: Je weniger intensiv Sie den Boden bearbeiten, desto bessere Bedingungen schaffen Sie für die Humusanreicherung und den Humusaufbau.


Vor- und Nachteile des Pflügens des Feldes (traditioneller Anbau)
Man kann sicherlich nicht sagen, dass das Pflügen eine veraltete Technik ist, die verschwinden und nicht mehr genutzt werden wird. Noch geht es den Pflugherstellern gut, was auch die Entwicklung dieser Werkzeuge beweist. Ein moderner Pflug kann mit GPS zusammenarbeiten, wodurch auch auf stark wechselnden Böden immer eine gerade Furche erhalten bleibt. Der größte Nachteil des Pflügens ist die Bildung einer Pflugsohle – sie entsteht vor allem dann, wenn wir in zu feuchtem Boden arbeiten.


Um das Risiko der Bildung verdickter Schichten zu verringern, bieten viele Hersteller Landpflüge an, bei denen alle Traktorräder auf der Oberfläche und nicht in der Furche laufen. Solche Maschinen ermöglichen auch den Betrieb mit Zwillingsbereifung, wodurch der Druck des Traktors auf den Boden begrenzt wird. Der Pflug bedeckt die Ernterückstände gründlich, was aus Sicht der mikrobiologischen Prozesse des Stoffwechsels organischer Stoffe nicht vorteilhaft ist. Bevor die Pflanzenreste den Boden der Furche erreichen, ist es ratsam, Zwischenfrüchte oder Strohreste mit einer Scheibenegge zu mischen. Hier eignen sich Rolmako-U652-Maschinen mit 560-mm-Scheibendurchmesser oder schwere U671-Pro-Stoppeleggen mit 620-mm-Scheiben zum Mischen großer Mengen organischer Rückstände.


Leider verbleiben nach dem Pflügen keine Pflanzenreste auf der obersten Bodenschicht. Solche Felder sind wesentlich stärker Wind- und Wassererosion ausgesetzt als Gebiete mit einer Mulchschicht auf der Oberfläche. Der Pflug belüftet den Boden intensiv, was zur Humusmineralisierung führt. Stark belüftete Böden trocknen erheblich aus, weshalb diese Anbautechnik zu den größten Wasserverlusten führt. Die Lösung besteht darin, den Boden beim Pflügen mit schweren Walzen zu verdichten. Nach der Aussaat mit Pflugtechnik lohnt sich der Einsatz von Rolmako-Walzen, z. B. Campbell. Durch das Walzen der Felder verdichten wir die oberste Bodenschicht zusätzlich, was die Feuchtigkeitsspeicherung und den Pflanzenaufgang verbessert. Rolmako bietet diesbezüglich Walzen, z. B. Cambridge, mit Ringen mit einem Durchmesser von 530 mm an. Die Walzen werden in Breiten von 5,0 m bis 9,4 m angeboten. Der Vorteil des Pfluges liegt durch die regelmäßige und intensive Durchmischung in einer gleichmäßigen Bodensättigung mit Nährstoffen über den gesamten Humushorizont. Dadurch haben Pflanzenwurzeln immer einfachen Zugang zu Nährstoffen.

Bewirtschaftungsvereinfachungen, die auf das Pflügen verzichten (Pfluglose Bodenbearbeitung)
Aufgrund der oben genannten Nachteile der Pflugbearbeitung gibt es zunehmend Befürworter pflugloser Bodenbearbeitungssysteme. Diese Technologie lässt sich in mehrere Gruppen einteilen: vereinfachte Verfahren mit tiefer Lockerung der gesamten Oberfläche, Streifenbearbeitung und Nullbearbeitung. Die vereinfachte Bodenbearbeitung mit Tiefenlockerung ist die gebräuchlichste Methode der Bodenbearbeitung ohne Pflügen. Die Hauptmaschine, die den Pflug ersetzt, ist ein Grubber, bei dem die lockernden Zähne auf mindestens drei Querbalken angeordnet sind. Durch den Einsatz geeigneter Arbeitselemente kann der Grubber bis zu einer Tiefe von 35 cm arbeiten. Rolmako bietet hierfür den multifunktionalen Multifunktionsgrubber U436 für die pfluglose Bodenbearbeitung mit einer Arbeitsbreite von 2,6 bis 6,0 m an. Es sind hängende und gezogene Versionen mit Rädern vor oder hinter der Verdichtungswalze erhältlich.


Für größere Betriebe bieten wir den Meißelpflug U624 mit Ripperzinken an, der eine Arbeitstiefe von maximal 50 cm ermöglicht. Darüber hinaus sind die DeepTiller-Varianten (Arbeitstiefe bis 65 cm) für großflächige Betriebe und Dienstleistungsunternehmen sowie die leichtere LITE-Version des Meißelpflugs für kleinere Betriebe erhältlich.


Der Vorteil, den Pflug durch einen Grubber oder Meißelpflug zu ersetzen, liegt insbesondere in der geringeren Belüftung und Bodenumwälzung. Der Boden wird über die gesamte Arbeitsbreite des Grubbers gelockert, aber nicht umgedreht. Der Ersatz nur einer Bodenbearbeitung schafft Voraussetzungen für die Humusanreicherung im Boden. Ein erheblicher Teil der Ernterückstände bleibt auf der Oberfläche zurück, was die Gefahr von Wind- und Wassererosion verringert. Darüber hinaus verringert eine Mulchschicht auf der Oberfläche die Verdunstung von Wasser aus dem Boden. Der Vorteil des hier verwendeten Multifunktionsgrubber Rolmako U 436 ist seine Universalität. Dies bedeutet, dass der Grubber bei Verwendung geeigneter Arbeitselemente sowohl zur Tiefenlockerung vor der Aussaat als auch zur flachen Nacherntebearbeitung eingesetzt werden kann. Wir führen grundlegende Bodenbearbeitungsarbeiten mit einer Maschine durch – dies reduziert die Kosten für die Wartung der Maschine erheblich.


Der Kultivator ist auch in einer leichteren Variante in der PREMIUM-Version erhältlich, die eine reichhaltigere Standardausstattung bietet, sowie in einer weiteren Variante für die kleinsten Betriebe, die in die bodenlose Anbauweise einsteigen, in einer kurzen zweibalkigen Ausführung, die mit Traktoren mit geringerer Zugkraft zusammenarbeiten kann. Leider zeigt sich nach einigen Jahren der Bodenbearbeitung in diesem System eine Verarmung der unteren Schichten an Nährstoffen. Durch die weniger intensive Durchmischung des Bodens werden die mineralischen Düngemittel, die im Streuwurf ausgebracht werden, nicht in der gesamten Tiefe der Lockerung mit dem Boden vermischt. Die mineralisierenden Pflanzenreste setzen Nährstoffe frei, weshalb es hier eine große Differenz im Nährstoffgehalt zwischen der obersten Schicht und darunter, z.B. in 20 cm Tiefe, geben kann. Hier ist die unterirdische Anwendung von Düngemitteln, hauptsächlich P und K (Kalium und Phosphor), während der tiefen Lockerung mit dem Rolmako Multifunktionsgrubber U 436 mit Düngerausbringung auf zwei Tiefen eine Lösung. Tiefer gelegene Nährstoffe fördern zusätzlich das Wachstum des Wurzelsystems.


Streifenbearbeitung
Streifenbearbeitung, also Strip-Till, wird auf unseren Feldern immer häufiger angewendet. Diese Methode besteht darin, den Boden nur in einem schmalen Streifen zu bearbeiten und tief zu lockern, in dem die Samen ausgesät werden. Strip-Till wird besonders für den Anbau von tiefwurzelnden Pflanzen wie Raps, Zuckerrüben oder Sonnenblumen empfohlen. In diesem Anbausystem findet praktisch keine Durchmischung und Belüftung des Bodens statt. Die tieferen Schichten des Bodenprofils, die von den Wurzeln der Vorfrucht durchzogen sind, werden nur minimal aufgelockert. Ein wesentlicher Vorteil dieser Anbautechnologie ist die Möglichkeit, Düngemittel wie P und K (Kalium und Phosphor) in den Boden einzubringen. Ein Nachteil der Streifenbearbeitung können Schäden an den Pflanzen durch Feldmäuse, insbesondere Wühlmäuse, sein. Aufgrund der Lockerung des schmalen Streifens suchen die Tiere nur in diesem Bereich nach Nahrung und bewegen sich nicht in die nicht gelockerten Bereiche des Feldes.


Die bisher angebotenen Maschinen für den Streifenanbau waren in der Regel mit großen Arbeitsbreiten verfügbar, was die Zusammenarbeit mit Traktoren über 300 PS erfordert. Der Markt duldet jedoch keine Leere. Wie Pilze nach dem Regen erscheinen Maschinen, die mit Traktoren mit einer Leistung von sogar 150 PS arbeiten können. Auch Rolmako wird bald Maschinen für den Streifenanbau in sein Sortiment aufnehmen. Beim Streifenanbau kann auf andere Bodenbearbeitungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Bearbeitung mit einem Kultivator oder einer Scheibenegge verzichtet werden. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn direkt in das Stroh gesät wird. Hierbei werden zur Anregung von Unkrautsamen und Vorfrüchten Mulchstriegel wie der Rolmako SpringExpert oder die Rollhacke MATRIX verwendet. Bei übermäßiger Bodenverdichtung im Strip-Till-Verfahren führt der Rolmako Meißelpflug - Ripper U 624 die effektivste Bodenbearbeitung durch.


Nullanbau
No-Till-Anbau ist eine in Polen praktisch unbekannte Methode. Voraussetzung für den erfolgreichen Anbau dieser Technologie ist die ideale Struktur des Bodens, der von Natur aus reich an Nährstoffen und Wasser ist, z. B. Chernozem. Diese Böden zeichnen sich durch einen sehr hohen Humusgehalt aus – sogar bis zu 5 m. Für den Anbau in dieser Technologie werden spezielle Sämaschinen verwendet, die direkt auf den Stoppeln arbeiten. Bei diesem Bodenbearbeitungssystem wird der Boden nicht durch andere Werkzeuge gelockert.


Hier ist ein kurzer Vergleich von vier Bodenbearbeitungssystemen: traditionell, pfluglos, Streifensaat und Nullanbau.
Traditioneller Anbau (konventionell)
Beschreibung: beinhaltet mehrere Durchgänge mit verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräten, einschließlich Pflügen.
Vorteile: kann bei der Bekämpfung von Unkraut und Schädlingen unterstützen; bereitet den Boden für die Aussaat vor.
Mängel: kann zu Bodenerosion führen; erhöht Kraftstoff- und Zeitverbrauch; kann zu Bodenverdichtung führen.


Pfluglose Bodenbearbeitung
Beschreibung: Bodenbearbeitung ohne Pflügen. Stattdessen werden Bodenbearbeitungsgeräte wie Grubber, Meißelpflüge und Scheibeneggen eingesetzt.
Vorteile: Weniger Bodenerosion; Zeit- und Kraftstoffersparnis; Erhaltung der Bodenstruktur.
Mängel: kann einen verstärkten Einsatz von Herbiziden erfordern; anfängliche Herausforderungen beim Übergang von traditionellen Methoden.


Streifenbearbeitung
Beschreibung: Dabei werden nur schmale Bodenstreifen bearbeitet, auf denen Feldfrüchte angebaut werden, während der Rest des Bodens unberührt bleibt.
Vorteile: Kraftstoff- und Zeiteinsparungen; Verringerung der Erosion; Verbesserung der Wasserinfiltration.
Mängel: kann spezielle Ausrüstung erfordern; die Notwendigkeit einer präziseren Verwaltung.


Nullanbau (wartungsfrei)
Beschreibung: Keine mechanische Bodenbearbeitung. Die Aussaat erfolgt direkt in Pflanzenreste der Vorsaison.
Vorteile: Maximaler Erosionsschutz; Zeit- und Kraftstoffeinsparung; Feuchtigkeit im Boden erhalten.
Mängel: kann einen stärkeren Einsatz von Herbiziden erfordern; Herausforderungen beim Umgang mit Pflanzenrückständen.


Zusammenfassung
Die Wahl des geeigneten Anbausystems hängt von vielen Faktoren ab, darunter Bodentyp, Klima, verfügbare Ausrüstung sowie die Ziele und Werte des Landwirts. Pfluglose Bodenbearbeitung, Streifensaat und Nullanbau haben im Vergleich zu herkömmlichen Methoden einen positiveren Einfluss auf die Bodengesundheit und verringern das Erosionsrisiko. Im Vergleich zur traditionellen Landwirtschaft sind sie hinsichtlich Kraftstoffverbrauch, Zeit und Gesamtrentabilität effizienter. Konventionelle und mechanische Bodenbearbeitung können bei der Unkrautbekämpfung ohne den Einsatz von Herbiziden wirksamer sein als pfluglose Bodenbearbeitungssysteme und Direktsaatsysteme, die möglicherweise stärker auf chemische Unkrautbekämpfung angewiesen sind. Es ist erwähnenswert, dass Landmaschinenhersteller wie Rolmako ständig neue Technologien und Lösungen entwickeln, die es den Landwirten ermöglichen, die Anbaumethode zu wählen, die ihren Bedürfnissen und Umweltbedingungen am besten entspricht. Zu diesen Innovationen gehören fortschrittliche pfluglose Bodenbearbeitungsmaschinen, die Bodenstörungen minimieren und gleichzeitig eine wirksame Unkrautbekämpfung und Bodenvorbereitung für die Aussaat ermöglichen. Dadurch können Landwirte sowohl von traditionellen als auch modernen Anbaumethoden profitieren und diese an die spezifischen Bedingungen ihres Betriebs anpassen.