Korngrößenzusammensetzung polnischer Böden, grundlegende Bodenfraktionen, Einfluss des Gehalts einzelner Fraktionen auf die Struktur und physikalische Eigenschaften des Bodens, Wasseransammlung, Einfluss der Korngrößenzusammensetzung auf den Anbau



Korngrößenzusammensetzung

Die granulometrische Zusammensetzung betrifft die feste Mineralphase des Bodens, d. h. die Fraktionen von Steinen, Kies, Sand, Staub und Ton, aus denen er besteht, sowie den Fragmentierungsgrad dieser Phase. Die Größe der Mineralpartikel im Boden kann von Millionstel Millimetern bis hin zu großen Steinen reichen. Unter der Korngrößenzusammensetzung des Bodens versteht man die Verteilung der Bodenpartikel nach ihrer Größe. In Polen gibt es verschiedene Bodentypen, deren granulometrische Zusammensetzung von vielen Faktoren abhängt, wie z. B. der Art des Ausgangssubstrats, der geologischen Geschichte der Region, der Aktivität des Oberflächenwassers, dem Klima und der menschlichen Aktivität. In Polen finden wir verschiedene Bodentypen, wie z. B. braune Böden, gelbbraune Böden, podsolische Böden, Chernozeme und Schwemmlandböden. Jeder dieser Bodentypen weist je nach Lebensraumbedingungen und Bodenbildungsprozessen eine eigene charakteristische granulometrische Zusammensetzung auf. Die granulometrische Zusammensetzung des Bodens bestimmt den Anteil der einzelnen Mineralfraktionen im Boden. In Polen wie auch in anderen Ländern werden Böden nach ihrer granulometrischen Zusammensetzung auf der Grundlage von fünf Hauptfraktionen klassifiziert: Steine, Kies, Sand, Staub und Ton. Für einen Landwirt ist es wichtig, die Korngrößenzusammensetzung seines Bodens zu kennen, da er so Anbautechniken, Pflanzenauswahl und Düngung an die spezifischen Bedürfnisse des Landes anpassen kann. In Polen gibt es in verschiedenen Regionen unterschiedliche Bodentypen, was sich auf die Besonderheiten der Landwirtschaft in einem bestimmten Gebiet auswirkt.


Bodenfraktionen
Unter Bodenfraktionen versteht man die Aufteilung der Bodenpartikel nach ihrer Größe. Diese Klassifizierung wird in der Bodenkunde verwendet, um die granulometrische Zusammensetzung der Erde zu bestimmen, die für viele ihrer Eigenschaften wichtig ist, wie zum Beispiel die Fähigkeit, Wasser zu speichern, Luftigkeit oder die Fähigkeit, Nährstoffe zu binden.
Steine – Es handelt sich um geringfügig veränderte Gesteinsteile mit nahezu identischer Zusammensetzung wie das Ausgangsgestein. Sie sind über 20 mm groß und werden normalerweise nicht in die standardmäßige granulometrische Analyse von Ackerböden einbezogen, können jedoch in felsigen oder kiesigen Böden von Bedeutung sein.
Schotter – Dies sind feinere Steine mit einer Größe von 1 bis 20 mm. Größere Mineralpartikel, die bei den meisten Bodenprozessen keine Schlüsselrolle spielen, beeinflussen jedoch die Struktur des Bodens und seine Fähigkeit, Wasser zu leiten.
Sand – Dazu gehören Partikel mit einer Größe von 0,1–1 mm, die überwiegend aus chemisch inaktivem Siliziumdioxid bestehen. Grobkörniger Bodenanteil. Sandreiche Böden sind gut belüftet, haben jedoch eine geringe Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern.
Staub – Ebenfalls aus Siliziumverbindungen, jedoch mit feineren Partikeln – 0,02–0,1 mm. Mittelkörniger Bodenanteil. Staubreiche Böden haben ein besseres Wasserhaltevermögen als sandige Böden, sind aber anfälliger für Wasser- und Winderosion.
Lehm – sind kleinste Bodenpartikel aus Alumosilikaten, auch schwimmfähige Teile genannt. Die Partikelgröße beträgt weniger als 0,02 mm. Feinkörniger Bodenanteil. Lehmböden haben eine sehr gute Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern, können jedoch schwierig zu bearbeiten sein und sind weniger luftig.


Durch die Bestimmung des Gehalts einzelner Fraktionen im Boden kann dieser in sandige, tonige, schluffige usw. eingeteilt werden, was sich auf seine physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften sowie auf die Art seiner Nutzung auswirkt.


Kategorien und Gruppen von Böden
Wir unterscheiden folgende Bodenkategorien: sehr leicht, leicht, mittel, schwer und sehr schwer. In jeder dieser Kategorien können wir Gruppen und Untergruppen unterscheiden. Die Einteilung richtet sich nach dem Anteil an Sand, Staub und Ton in einem bestimmten Boden. Aus Sicht der landwirtschaftlichen Praxis reicht es aus, zu wissen, ob unser Boden leicht oder mittelschwer ist, um die geeignete Agrartechnik und damit die Anbaumaschinen auszuwählen.


Hier ist eine ungefähre Klassifizierung der Böden basierend auf ihrer granulometrischen Zusammensetzung.
Sehr leichter Boden (sandig):
- enthält mehr als 85 % Sand
- gut atmungsaktiv, schnelltrocknend
- Mangelnde Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern
Leichter Boden:
- enthält 70-85 % Sand
- Bessere Wasserhaltefähigkeit als sehr leichte Erde, aber immer noch schwach
- heizt sich in der Sonne rasch auf
Mittlerer Boden (sandiger Lehm, lehmiger Sand):
- Mischung aus Sand, Staub und Lehm; keine der Fraktionen dominiert
- gute Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern
- mäßige Luftdurchlässigkeit
Schwerer Boden (Lehm):
- enthält 35-60 % Lehm
- Sehr gute Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern
- schlecht atmungsaktiv, schwer zu verarbeiten, insbesondere im nassen Zustand
Sehr verdichteter Boden (Lehm):
- enthält mehr als 60 % Lehm
- Beste Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern
- Risiko der Wasserstagnation, schwer zu bearbeiten

Ein Beispiel für die Bodenbestimmung anhand des Gehalts einzelner Fraktionen
Die Quantifizierung einzelner Fraktionen erfolgt zum Beispiel durch eine chemische und landwirtschaftliche Station. Je weniger Ton- und Staubanteil vorhanden sind, desto leichter ist der Boden. Besteht unser Boden beispielsweise aus 56 % Sand, 30 % Staub und 14 % Lehm, gehört er zur agronomischen Gruppe der gewöhnlichen Lehmböden. Daher handelt es sich um einen schweren Boden (siehe Diagramm „Feret-Dreieck“).


Hier sind einige der Hauptbereiche, in denen die Korngrößenzusammensetzung die Bodenbearbeitungspraktiken beeinflusst:
Wassereinlagerungen:
- Sandböden zeichnen sich durch ein niedriges Wasserhaltevermögen aus und sind daher anfällig für Trockenheit. Sie erfordern häufige Bewässerung, wobei die Gefahr einer Wasserstagnation gering ist.
- Lehmböden speichern viel Wasser, was bei Trockenheit von Vorteil sein kann, aber bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auch zu Wasserstau und einer Gefährdung der Pflanzenwurzeln führen kann.

Belüftung:
- Sandböden sind gut belüftet, was den Gasaustausch der Wurzeln begünstigt.
- Lehmböden können weniger durchlässig sein, was das Risiko von Wurzelkrankheiten und einem unzureichenden Gasaustausch erhöht.

Bodenbehandlung:
- Sandböden lassen sich unabhängig von der Luftfeuchtigkeit gut bearbeiten.
- Lehmböden sind schwierig zu bearbeiten, insbesondere im nassen Zustand. Im trockenen Zustand können sie sehr hart werden.

Verfügbarkeit von Nährstoffen:
- Sandböden neigen dazu, Nährstoffe schnell auszuwaschen, was eine häufigere Düngung erfordert.
- Lehmböden halten Nährstoffe besser zurück, binden jedoch möglicherweise einige Nährstoffe auf eine Weise, die für Pflanzen schwer zugänglich ist.

Bodentemperatur:
- Sandige Böden erwärmen sich im Frühjahr schneller, was für frühe Ernten vorteilhaft sein kann.
- Lehmböden erwärmen sich langsamer, was die Aussaat und Keimung im Frühjahr verzögern kann.

Erosion:
- Sandböden sind weniger anfällig für Wassererosion als mittlere Böden oder Lehmböden, können jedoch anfälliger für Winderosion sein.
- Lehmböden sind besonders anfällig für Wassererosion, insbesondere ohne Deckvegetation.


Die granulometrische Zusammensetzung des Bodens, die den Gehalt an einzelnen Mineralfraktionen bestimmt, ist für viele Aspekte des Pflanzenanbaus und der Auswahl landwirtschaftlicher Maschinen für den Pflanzenanbau von entscheidender Bedeutung. Das Verständnis der Korngrößenzusammensetzung des Bodens in einem bestimmten Gebiet ermöglicht es dem Landwirt, seine Anbaumethoden anzupassen, um die Erträge zu maximieren und den Boden zu schützen. Dazu gehören Entscheidungen über Bewässerung, Landnutzung, Düngung, Pflanzenauswahl und andere agronomische Praktiken.


Terminologie
Muttergestein – die äußere Schicht der Erdkruste, die unter dem Einfluss des Bodenbildungsprozesses das mineralische Material des Bodens produziert.
Schwimmfähige Partikel – der granulometrische Anteil von Bodenmineralkörnern, einschließlich Partikeln mit einem Durchmesser von weniger als 0,02 mm (0,01 mm).