Zwischenfrüchte – Zweck, Aussaattermine, Anzahl der Arten in der Mischung, geeignete Zwischenfrüchte für bestimmte Kulturen, Arten für Stoppel- und Winterzwischenfrüchte, Bedrohungen durch Stoppelzwischenfrüchte



Die Idee des Zwischenfruchtanbaus

Zwischenfrüchte sind heute eine formale Anforderung der EU-Gesetzgebung. Ihre größten Nachteile sind der relativ hohe Wasserbedarf, der besonders unter trockeneren Bedingungen sichtbar ist, und die Tatsache, dass sie geschickt in die bestehende Fruchtfolge integriert werden müssen. Doch geschicktes Management von Zwischenfrüchten wird Vorteile für den Boden bringen, und darum geht es uns ja am meisten.


Zwischenfrüchte als Bestandteil der nachhaltigen Landwirtschaft – Idee und Vorteile für den Boden

Der Zweck der Zwischenfruchtaussaat aus agrartechnischer Sicht ist unter anderem:
- Versorgung des Bodens mit organischer Masse zur Humusbildung
- Anregung des mikrobiologischen Lebens im Boden
- Aufnahme und anschließende Bereitstellung von Nährstoffen für Nutzpflanzen, die ihnen nicht zugänglich sind
- Bodenstabilisierung und Erosionsschutz
- Beschattung des Bodens und Begrenzung der Wasserverdunstung
- Verbesserung der Bodenstruktur


Zweck der Aussaat von Zwischenfrüchten aus agrotechnischer Sicht

Aussaattermin der Zwischenfrüchte
Kurz gesagt: Je früher, desto besser. Dies gilt insbesondere für Stoppel-Zwischenfrüchte, die nur wenige Wochen Zeit haben, um zwischen den in der Hauptfrucht ausgesäten Pflanzen auf dem Feld zu wachsen. Am besten säen Sie sie direkt nach der Ernte aus, damit sie die in der obersten Bodenschicht verbleibende Feuchtigkeit zum Keimen nutzen können. Es lohnt sich, sich auf schnell wachsende Arten zu konzentrieren.


Aussaat von Stoppelzwischenfrüchten direkt nach der Ernte zur Nutzung der Bodenfeuchtigkeit

Winterzwischenfrucht
Bei Winterzwischenfrüchten liegt der Aussaattermin später, allerdings muss berücksichtigt werden, dass die Pflanzen je nach Witterung etwa 60–90 Tage wachsen können. Eine frühe Aussaat begünstigt ihre kräftige Entwicklung. Wenn sie blühen, beginnt die Verholzung des Gewebes, was bedeutet, dass ihre Mineralisierung im Boden schwieriger wird. Hülsenfrüchte in einer Zwischenfruchtmischung assimilieren Stickstoff am besten vor und während der Blüte, und ihr Gewebe verholzt nicht im gleichen Ausmaß wie beispielsweise bei Kreuzblütlern. Wenn festgestellt wird, dass die Zwischenfrucht bereits ausreichend gewachsen ist und die Witterung weiteres Wachstum begünstigt, sollte sie beseitigt werden, am besten mit einer Scheibenegge, die die Pflanzen gut mit dem Boden vermischt. Für die flache Einarbeitung von Zwischenfrüchten eignet sich am besten die Scheibenegge Rolmako SpeedCutter oder ein anderes Modell aus dem Angebot, wie z. B. U693 oder U652. Um die Bodenbearbeitungswirkung zu erhöhen, sollten diese Maschinen in der aufgesattelten Ausführung mit einer vor dem Scheibenteil arbeitenden Messerwalze ausgestattet sein. Rolmako bietet für Anbauscheibeneggen die am vorderen Dreipunktgestänge montierte ProCut- oder TurboCut-Doppelmesserwalze an. Diese Kombination von Bodenbearbeitungsgeräten sorgt für optimale Arbeitsergebnisse im Zwischenfruchtanbau und erhöht die Effektivität der Bodenbearbeitung nach der Ernte. Diese Position kann auf weitere Kultivierungsmaßnahmen warten. Bei Winterzwischenfrüchten, die bis zum Frühjahr auf dem Feld bleiben, kann deren Vegetation z. B. mit einer Messerwalze unterbrochen werden, die die Pflanzen schneidet, ohne sie mit der Erde zu vermischen. Wenn die Zwischenfrucht den Winter überlebt hat, kann sie im zeitigen Frühjahr vor der nächsten Ernte vernichtet werden. Stellen Sie sicher, dass die Rückstände der Zwischenfrucht richtig in den Boden eingearbeitet werden, damit dieser schneller zersetzt wird und Nährstoffe an den Boden abgegeben werden. Eine leichte Bearbeitung bis zu einer Tiefe von 5 cm reicht oft aus. Je nach Maschine und Bodenbeschaffenheit kann die Tiefe variieren.

Anzahl der Arten in der Mischung
Der Standard umfasst 2-3 Arten in der Mischung, idealerweise aus verschiedenen Gruppen wie Hülsenfrüchten, Kreuzblütlern, Asteraceae oder Phaceliaceae. Sie können fertige Mischungen nutzen, die auf dem Markt erhältlich sind, oder Ihre eigenen Mischungen erstellen. Bei 2 Pflanzenarten in der Mischung wird jeweils die Hälfte der Norm für die reine Aussaat ausgesät. Eine ähnliche Regel gilt für 3 Arten: 30 % des Reinsaatstandards einer bestimmten Pflanze.


Bodenbearbeitung bei Winterzwischenfrüchten mit Rolmako-Scheibeneggen und Messerwalzen

Welche Zwischenfruchtart?
Alles hängt von der Fruchtfolge ab. In einer Fruchtfolge mit Raps sollten wir keine Kreuzblütler wie Senf oder Rettich säen. Auch Sonnenblumen sollten vermieden werden, da sie von Weißstängeligem Sklerotinia befallen werden. In einer Fruchtfolge mit Raps sind Hülsenfrüchte (am besten feinsamige, die nicht von Sklerotinia befallen werden), Phacelia oder Buchweizen geeignet. Wenn in der Fruchtfolge Mais enthalten ist, können im Zwischenfruchtanbau erfolgreich Kreuzblütler und Hülsenfrüchte gesät werden. In einer Fruchtfolge mit Kartoffeln sollten wir Phacelia vermeiden, da diese Viren im Boden vermehren kann, die Kartoffeln befallen. In einer Fruchtfolge mit Zuckerrüben kann Buchweizen problematisch sein, da er ungleichmäßig reift und schnell Samen abwirft, die im Frühjahr schwer zu bekämpfendes Unkraut verursachen. Bei einem hohen Getreideanteil in der Fruchtfolge sollten wir dieses in Zwischenfrüchten meiden. Oft sind in fertigen Mischungen Hafer enthalten, der phytosanitarisch hinsichtlich Krankheiten, insbesondere an der Stängelbasis, ist, aber gerne von Blattläusen besiedelt wird, die auf Winterfrüchte übergehen und Viren übertragen können.


Auswahl von Zwischenfruchtarten je nach Fruchtfolge und Krankheitsrisiken

Mit welcher Methode kann man Zwischenfrüchte säen?
Wählen Sie je nach Ziel, wie zum Beispiel Verbesserung der Bodenstruktur, Stickstofffixierung oder Unkrautbekämpfung, die richtige Artenmischung. Integrieren Sie Zwischenfrüchte in Ihr Fruchtfolgesystem, um die zahlreichen Vorteile der Artenvielfalt vollständig auszuschöpfen. Verwenden Sie für die Aussaat von Zwischenfrüchten spezielle Sämaschinen, wie beispielsweise die von Rolmako angebotene APV. Diese Maschinen bieten die Möglichkeit, an jede Scheibenegge, etwa das Modell Rolmako U693 oder U652, oder an eine Bodenbearbeitungsmaschine, wie die Modelle Rolmako U436 oder U453, angebaut zu werden. Zusätzlich ist es auch machbar, sie an der vorderen Dreipunktaufhängung des Traktors zu installieren. Diese fortgeschrittenen Sämaschinen sollen eine simultane Aussaat und Bodenbearbeitung ermöglichen. Die Aussaattiefe variiert je nach Art der Zwischenfrüchte. Für die meisten Arten, wie Senf und Wicke, wird eine empfohlene Tiefe von 1 bis 3 cm angegeben. Dabei sollte die Saattiefe stets an die aktuellen Bodenverhältnisse und die Luftfeuchtigkeit angepasst werden. Vermeiden Sie vor der Aussaat von Zwischenfrüchten eine stark verdichtete Bodenstruktur und den Einsatz von Herbiziden, die die Keimung der Zwischenfrüchte negativ beeinflussen könnten. Achten Sie darauf, dass der Boden sich in einem optimalen Zustand befindet und weder zu nass noch zu trocken ist.


Rolmako-Maschinen zur Aussaat von Zwischenfrüchten – APV-Sämaschine auf Scheibenegge oder Grubber montiert

Die Zwischenfrucht entzieht dem Boden Wasser
Übermäßige Bodentrockenheit stellt den größten Nachteil von Zwischenfrüchten dar. Eine Zwischenfrucht, die eine Höhe von 10 cm erreicht, benötigt etwa 10-12 l Wasser/m². Wenn sie zu lange auf dem Feld verbleibt, kann der Wasserverbrauch bis zu 100 l/m² betragen. Das Entziehen einer derart großen Wassermenge aus dem Boden könnte im Herbst Probleme bei der Bodenbearbeitung und der Vorbereitung des Standorts für die nächste Ernte verursachen (z.B. eine zu starke Verklumpung der Samenschicht, was zu einem ungleichmäßigen Auflaufen von Getreide oder Raps führen kann).


Zusammenfassung
Zwischenfrüchte spielen eine wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft. Sie tragen dazu bei, das Land zu schützen, seine Fruchtbarkeit zu erhöhen, seine Struktur zu verbessern und Unkraut zu bekämpfen. Eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung von Zwischenfrüchten erfordert eine Anpassung der Praktiken an die örtlichen Boden- und Klimabedingungen sowie die landwirtschaftlichen Ziele. Für weitere Informationen und Empfehlungen empfiehlt es sich, Ihren örtlichen Agrarberater oder Bodenspezialisten zu konsultieren.


Vorteile des Zwischenfruchtanbaus und Grundregeln für ihr effektives Management

Terminologie
Sklerotiniafäule – ist eine bodenbedingte Krankheit. Die Hauptsymptome der Krankheit sind vor allem an der Außenseite und Innenseite der befallenen Pflanzen in Form eines üppigen weißen Myzelbelags sichtbar, wobei es mit der Zeit zur Entwicklung von Überdauerungssporen kommt.